Beispielhafte Kampagne in Berlin-Moabit

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In einer beispielhaften Kampagne versuchen im Monat Oktober ein paar engagierte BerlinerInnen an Deportation und Judenverfolgung im Berliner Stadtteil Moabit zu erinnern. Auf der Seite „sie-waren-nachbarn.de“ kann man sich zum Thema und rund um die Kampagne informieren. Wünschenswert fände ich eine umfangreichere, auch bundesweite, Unterstützung dieser Kampagne.

Auch wenn mein Freund, Berliner Taxifahrer und einer der Initiatoren Aro (www.berlinstreet.de) meinte…

aber die Kampagne ist ja sehr regional.
Ich denke, dass sie selbst in Berlin über den Stadtteil hinaus nicht so
breit wahrgenommen wird. Immerhin habe ich Andreas Nachama für eine
kurze Rede bei der Eröffnung am 18.10. gewinnen können. Das wird
hoffentlich etwas Presse anziehen.

… bin ich da anderer Meinung. Für mich gehört diese Kampagne zur Aufbereitung unserer Geschichte und sollte ein deutschlandweites Echo erhalten.

Ich finde es zwar schon lange nicht mehr richtig das wir Deutschen bei jeder Aussage die wir machen oder bei jedem Satz den wir sagen mit unserer doch „ach so schwarzen“ Vergangenheit konfrontiert werden und damit z. Bsp. die so richtige Kritik am Staat Israel und seiner Politik im nahen Osten weggewischt wird.
Ja wir haben diese Vergangenheit, und ja, wir sollten immer daran denken und dafür sorgen das sowas nie wieder passiert.
Aber nein, nicht meine Generation, ich war da noch garnicht auf der Welt,  oder eine nachfolgende ist dafür verantwortlich, und nein, wir müssen uns nicht „über’s Maul“ fahren lassen und berechtigte Kritik herunterschlucken.

Daher möchte ich mit meinem Artikel eure Kampagne unterstützen und vor Allem mehr darauf aufmerksam machen. Auch würde ich mir wünschen das viele Menschen Anderen darüber erzählen und auch die Webseiten bekannt machen. Daher nochmal die Links dazu…

Die Kampagnenseite: http://sie-waren-nachbarn.de
Ein Artikel auf www.berlinstreet.de zur Kampagne: http://www.berlinstreet.de/5153
Eröffnungsredner am 18.10. ist Andreas Nachama, deutscher Publizist und Rabbiner.

2 Antworten zu “Beispielhafte Kampagne in Berlin-Moabit”

  1. Lieber Aro,

    ich möchte keinerlei Vergleich zwischen dem Holocaust und der heutigen Politik Israels machen, da bin ich ganz bei Dir, das ist definitiv nicht vergleichbar. Sollten meine Worte so zu verstehen sein möchte ich das hiermit korrigieren.

    Ich wollte nur darauf aufmerksam machen das es nicht sein kann berechtigte Kritik an sich einfach nur Beiseite zu schieben und mit dem Finger auf die Vergangenheit des Kritikers zu zeigen um diesen zum Schweigen zu bringen.

    Und zum Thema Unterstützung – das mache ich sehr gerne, vor Allem bei einer solch unterstützenswerten Sache.

  2. Danke für die Unterstützung!
    Die Kampagne selber ist natürlich regional, aber sie könnte so auch in jeder Gemeinde Deutschlands geführt werden. Viel zu oft wird der Eindruck erweckt, als wären die damals ermordeten Juden irgendwelche Aliens gewesen, die nichts mit der deutschen Bevölkerung zu tun hatten. Noch immer wird von „den deutschen“ und „den Juden“ gesprochen – als wenn die Juden damals keine Deutschen gewesen wären.

    Ich finde es auch falsch, den Holocaust (Vergangenheit) und die Politik des Staates Israel (Gegenwart) miteinander zu vergleichen oder gegenseitig aufzurechnen. Natürlich war der Holocaust ein unbegreifliches Verbrechen, in der Sache selbst wie auch im Umfang.
    Der Umgang des Staates Israel mit den Palästinensern ist aber eine andere Sache, die nichts mit der Judenverfolgung in der Nazizeit zu tun hat. Deshalb würde ich das immer trennen.

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