Razzia beim Online-Videoportal kino.to

Screenshot der gesperrten kino.to Domain
Screenshot der gesperrten kino.to Domain

„Diese Seite wurde wegen Verstoß gegen das Urheberrecht gesperrt!“

So lautete der Titel im Browserfenster der Seite von kino.to am gestrigen Tage. Auf der Seite selbst gab es einen entsprechenden Hinweis der Kriminalpolizei (siehe Bild).
Inzwischen ist die Seite bzw. der Server ganz vom Netz.

Copyrigthverstösse und Raubkopiererei ist leider heutzutage bei vielen, meist jungen, Menschen zum Kavaliersdelikt geworden. Ohne über die Konsequenzen nachzudenken werden alle Arten von Medien, seien es nun Filme oder Musik, kopiert und weitergegeben.
Hier sind wir alle gefordert mehr Aufklärungsarbeit zu leisten und den jungen Menschen wieder entsprechende Werte zu vermitteln. Dieses kann nicht nur durch die Eltern geleistet werden, nein, sowohl Schulen als auch Vereine sind hier auch mit in die Pflicht zu nehmen.

Erschreckend ist dabei die Aussage einer 13-jährigen Schüler, angesprochen beim Thema Facebook und Datenschutz mit der Frage, ob den auch in der Schule über die Gefahren bei Facebook gesprochen werden und, ihr und ihren Mitschülern, auch Tips zum Umgang mit Facebook gegeben werden:
„Unsere Lehrerin Frau Holle (Name v. d. Redaktion geändert) hat gesagt, sie hält nix von dem Kram und daher macht sie auch keinen Unterricht darüber.“

Auch wenn das hoffentlich nur ein Einzelfall ist, zeigt es doch auch die teilweise Hilflosigkeit unserer Lehrkräfte beim Umgang mit den neuen Medien. Hier sollten Bund und Länder schleunigst Geld investieren und entsprechende Kampagnen starten. Unternehmen bzw. Portale wie Facebook, SchülerVZ und so weiter werden das sicherlich nicht machen, zumindest nicht in dem Umfang den man sich wünschen würde. Die von diesen initierten Kampagnen haben wohl eher den Grund besorgte Eltern in Sicherheit zu wiegen. Dafür stehen sich hier, wie immer, finanzielle und soziale Interesse gegenüber, und diese „beißen“ sich ja bekanntermaßen viel zu oft.

Solange es hier keine unabhängige Institution gibt, die sich sowohl um Regeln und Auflagen für die Betreiber, als auch um Aufklärung und Kampagnen für und mit unsere Jugend kümmert und die bisher mehr als „Einzelkämpfer“ tätigen Kräfte bündelt, muß man mit großer Sorge auf unsere mediale Zukunft schauen.

Raubkopieren und gegen Copyrights verstoßen ist genausowenig ein Kavaliersdelikt, wie der gefährliche und immer wieder heruntergespielte Umgang mit unseren persönlichen Daten. An beiden Fronten gehört gekämpft, aber sicherlich nicht nur durch Strafen, sondern viel mehr mit Aufklärung und Kommunikation.
Oder sollte es doch so werden wie es dereinst George Orwell in seinem Roman 1984 beschrieb?