Im Rahmen eines Auftrages für Contenido 4.9 konnte ich in der vergangenen Woche meine Erfahrungen rund um die aktuelle Contenido-Version erweitern. Meine 1. Versuche mit der 4.9.0 und 4.9.1 hatte ich vor Wochen aufgrund der doch noch zahlreich auftretenden Fehler schnell beendet. Also kam nun die aktuellste Version 4.9.3 zum Einsatz.
Auch wenn diese Version laut Forum immer noch recht „buggy“ ist, benötigte ich für die Programmierung des Kundenmoduls eine funktionierende Installation auf meinem Dev-Server. Das Setup der 4.9.3 lief problemlos durch, also Passwort für den sysadmin vergeben und dann auf den Link zum Backend geklickt. Dort als sysadmin mit dem neuen Passwort angemeldet und das war es. Alles weiß nach dem Login, nix passiert. Na toll!!!
Das Bugtracking kostetet mich dann locker 3 Stunden und mehrere Installationsdurchläufe…
Der 1. Eindruck, nachdem das System dann lief, ist positiv. Der Core-Code macht einen aufgeräumten Eindruck und es gibt inzwischen den einen oder anderen „Helper“ für den Modul-/Plugin-Entwickler. Beispielhaft sei hier die statische Klasse cRegistry genannt, die dem Entwickler einen einfachen Weg zu den Konfigurationseinstellungen und Variablen gibt. So kann man sowohl das cfg-Array als auch das cfgClient-Array, aber auch die aktuelle idart/idcat darüber erhalten.
Auch das Template-System Smarty hat Einzug gehalten in Contenido, wobei ich das mit gemischten Gefühlen sehe. Die Parsing-Engine von Smarty kann man nicht als resourcenschonendes Leichtgewicht bezeichnen und mir persönlich ist sie gerade im Frontend eigentlich etwas zu „overdosed“.
Neu ist auch der Plugin-Manager. Etwas primitiv und unausgereift wirkend kommt er daher, löst aber die im übertragenen Aufgaben überraschend gut. In Bezug auf Usability und Outfit kann dort gerne noch etwas nachgearbeitet werden, gegenüber den 1. Ideen kann er zumindest inzwischen mit bereits per FTP hochgeladenen Pluginordnern umgehen und ist nicht mehr nur auf Archive angewiesen. Ob man wirklich das gesamte Pluginverzeichnis mit Schreibrechten versehen sollte darüber ließe sich sicherlich diskutieren. Ich persönlich bin da eigentlich dagegen und daher stört mich auch die Meldung bei allen Plugins das diese nicht beschreibbar sind.
Trotz des insgesamt positiven Eindrucks vom neuen System gibt es für mich aber einen gravierenden Grund momentan nicht auf die 4.9 zu wechseln. Das Backend hat sich gut um den Faktor 3 verlangsamt und benötigt signifikant mehr Resourcen als in der Version 4.8. Wer also das Backend wirklich nutzen will sollte sich überlegen bei der 4.8er zu bleiben, vor allem wenn man das Backend im Team oder in einer Redaktion nutzen möchte.
Fazit: Sehr gute und positive Ansätze in der neuen 4.9 Version von Contenido, wobei der aufgeräumte Code hervorsticht. Für die tagtägliche Arbeit gerade im Backend aber momentan noch nicht zu empfehlen. Hier sollte man momentan noch auf die 4.8er Reihe setzen.